Editorial
Ach, macht das Spaß, die Gerüchteküchen dieser W elt zu durchstöbern. Nicht nur, weil man immer so viele zynische Kommentare Ungläu-
biger zu lesen bekommt. Manchmal keimt ja auch ein wenig Hoffnung in einem auf. Das war nämlich neulich bei mir so, als ich mal wieder
nachts das Internet leer zu lesen versuchte und irgendwo auf einer doch recht namhaften amerikanischen Internetseite einen Artikel fand,
den ich zweimal durchlesen musste. Man ist ja schon Realist und glaubt nicht immer gleich, was man so zu lesen bekommt, vor allem im
Internet. Doch die Vorstellung war einfach zu schön. Und jetzt verrate ich Ihnen auch endlich, was meine müden Augen zu lesen bekamen:
Es war ein Artikel über das Vorhaben des Apple-Chefs Steve Jobs, die Qualität der im iTunes-
Store angebotenen Musik zukünftig auf ein höheres Niveau zu schieben. Natürlich dachte ich
spöttisch, dass es sich im Endeffekt darum drehen würde, die Bitrate um unglaubliche 1 bis
64 kbps zu erhöhen. Doch Jimmy lovine, einer der Vorsitzenden bei Universal Music, traf im
Laufe des Artikels eine Aussage, die ich mir mal frei zu übersetzen erlaube: „W ir arbeiten
mit Apple und anderen digitalen Dienstleistern, Download-Dienstleistern, zusammen, um auf
24 Bit umzurüsten. Und einige ihrer elektronischen Geräte werden sich in diesem Zuge mit-
verändern. Doch wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Keimt in Ihnen nicht derselbe
Hoffnungsschimmer auf wie in mir? Das wäre so unglaublich schön, dass es schwer ist, daran
wirklich zu glauben. Hochbitware im App-Store würde uns so unglaublich weit bringen. Aber
selbst wenn Apple sich herablassen könnte, mit Redbook-Versionen, von mir aus in Apple-
Lossless kodiert, zu beginnen, wäre das schon mal ein Anfang. Da würde ich sogar mal ein
Album im iTunes-Store kaufen. Ob das alles passieren wird steht in den Sternen, aber träumen
darf man doch, oder? Und weil ich ganz gemein bin, lasse ich Sie jetzt mit diesen Gerüchten
allein und wende mich einem weiteren Thema zu: der High End 2011.
...
und hen
Gibt’s bald 24-Bit-Musik im iTunes-Store? Zweifel sind berechtigt,
aber mit ein wenig Fantasie nicht unberechtigt.
..
Es war aus Sicht des digital verseuchten Musikhörers die interessanteste Messe überhaupt. Vor zwei Jahren noch hat man einen EINS-
NULL-Redakteur auf vielen Ständen etwas ungläubig angeguckt, in diesem Jahr war das ganz anders. Jetzt will die ganze W elt streamen
und D/A-Wandler tauchen wieder überall auf. Ich freue mich sehr auf das, was im Laufe des Jahres auf uns zukommen wird. Viele wirklich
vielversprechend aussehende Abspielgeräte werden ab jetzt und besonders ab der zweiten Jahreshälfte fertiggestellt sein.
Ich habe mich außerdem sehr darüber gefreut, dass es in diesem Jahr wieder viele gute Vorführungen gab. Eine der besten, wenn nicht
die musikalischste überhaupt, war die von Active Audio. Dort war die aktuelle Inkarnation der Avalon-Lautsprecher zu hören, die von ganz
teurer (und exzellenter) dCS-Elektronik getrieben wurden. Das war ganz groß, was man in diesem Raum vernehmen durfte. Der nagelneue
Debussy-Wandler war zwar nicht Bestandteil der dort musizierenden Kette, trotzdem war uns der klangliche Auftritt Grund genug, den
„kleinsten“ D/A-Wandler der Briten gleich von Messe weg einzupacken und ausgiebig zu hören. Schlagen Sie mal Seite 34 auf, ab da gibt’s
mehr über dieses Ausnahme-Kunstwerk.
9
LINDEMANN.
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8
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